Prostatakrebs war im Jahr 2022 weltweit die zweithäufigste Krebsdiagnose bei Männern. PCa (Prostatakarzinom) ist eine heterogene Erkrankung, die sowohl langsam wachsende, nichtaggressive Typen als auch schneller wachsende, aggressive Typen umfasst. Bei Patienten mit Verdacht auf PCa sind Urologen gefordert, eine präzise Diagnose zu stellen, da nur signifikante Tumore eine aktive Behandlung erfordern, während nicht-signifikante Tumore durch eine aktive Überwachung kontrolliert werden können.
Die Prostatabiopsie galt lange als Goldstandard zur Diagnose von PCa bei Männern mit Krebsverdacht. Früher war es üblich, während des Eingriffs mehrere zufällig gesetzte Proben zu entnehmen, sogenannte systematische Biopsien, ohne vorherige Lokalisierung durch bildgebende Verfahren. Diese Methode ist relativ ungezielt und birgt das Risiko, signifikante Tumore zu übersehen.
Die Einführung der Prostata-MRT hat die Diagnostik von PCa grundlegend verändert, da sie einen sehr hohen negativen prädiktiven Wert zum Ausschluss signifikanter Prostatatumore aufweist. Das bedeutet im Wesentlichen, dass eine Biopsie nicht zwingend erforderlich ist, wenn die MRT keine signifikante Läsion zeigt. Mit hochqualitativer Software-Fusion kann eine gezielte Biopsie im verdächtigen Bereich äußerst präzise durchgeführt werden.
Lesen Sie mehr dazu in diesem White Papier von Dr. Katrien Gieraerts, AZ Sint Jan, Department of Radiology, Brugge, Belgium: